Was ist eine Browser-Erweiterung?
Browser-Erweiterungen oder Plug-ins sind leichtgewichtige Softwareanwendungen, die Webbrowsern neue Merkmale und Funktionen hinzufügen.
Die g?ngigsten Webbrowser wie Google Chrome, Firefox und Microsoft Edge bieten alle Zugang zu Erweiterungen, darunter AdBlock, Google Translate, LastPass und Grammarly.
Sicherheits- und Datenschutzrisiken bei Browser-Erweiterungen
Millionen von Nutzern laden Erweiterungen herunter, um neue Funktionen zu ihren Webbrowsern hinzuzufügen. Diese Komponenten vergr??ern jedoch die Angriffsfl?che und bieten Hackern einen neuen Einstiegspunkt in die Umgebung eines Users.
Tats?chlich weisen viele der meistgenutzten Erweiterungen Schwachstellen auf, die ein Risiko für eine m?gliche Kompromittierung darstellen.
So entdeckte ein Forscher, dass die meisten beliebten Browser-Erweiterungen für Chrome die API chrome.webRequest verwenden, die als ?kritisches“ Risiko angesehen wird. Sie kann ausgenutzt werden, um Daten oder Login-Informationen abzufangen und auf lokale Dateien zuzugreifen.
Ebenso wiesen die Analysten von McAfee im vergangenen Jahr auf fünf beliebte Chrome-Erweiterungen hin, die mehr als 1,4 Millionen Mal heruntergeladen worden waren und die Surfaktivit?ten der Nutzer aussp?hten.
Sind Browser-Erweiterungen also sicher? Die Antwort k?nnte sowohl ja als auch nein lauten.
Wo liegt die Gefahr?
Auch wenn Browser-Erweiterungen oft hilfreiche Tools enthalten, müssen sich Nutzer der mit ihnen verbundenen Risiken bewusst sein, wenn sie ihre Daten schützen wollen.
Eines der h?ufigsten Probleme besteht darin, dass Angreifer Browser-Erweiterungen mit Malware entwickeln. Mit diesen versuchen sie, Nutzer zum Download der Software zu verleiten und ihre Ger?te zu infizieren, indem sie diese Programme auf Online-Marktpl?tzen oder durch Malvertising anbieten.
Die Erweiterungen k?nnen auch installiert werden, wenn das Ger?t eines Benutzers bereits mit Malware infiziert ist.
Das wohl gr??te Risiko bei Browser-Erweiterungen ist jedoch die Tatsache, dass viele von ihnen Softwarekomponenten und Schwachstellen aufweisen, die sich leicht ausnutzen lassen.
So hat Spin.AI beispielsweise 300.000 Browser-Erweiterungen untersucht und festgestellt, dass jede von ihnen sensible Daten von Apps abfangen, b?sartige JavaScript-Programme ausführen und geschützte Daten wie Anmeldeinformationen und Bankdetails an Dritte senden kann.
Die zunehmende Verbreitung dieser Schwachstellen bedeutet, dass immer mehr Hacker auf Webbrowser abzielen, um sich Zugang zu pers?nlichen User-Daten zu verschaffen.
Gelingt es einem Angreifer, diese Komponenten auszunutzen, kann er unter anderem sch?dliche Aktionen durchführen:
- Browserverlauf eines Nutzers überwachen;
- Tastenanschl?ge erfassen;
- Screenshots anfertigen;
- B?sartige Updates einspielen.
Besondere Risiken für Unternehmen
Ungesicherte Browser-Erweiterungen bergen auch für Unternehmen, die keinen überblick darüber haben, welche Extensions in ihren Umgebungen vorhanden sind, einige ernsthafte Risiken.
Da immer mehr Organisationen hybride oder dezentrale Arbeitspl?tze mit Bring Your Own Device (BYOD)-Richtlinien betreiben, ist es schwierig zu erkennen, welche Erweiterungen die Mitarbeiter verwenden und welche ausnutzbaren Komponenten Teil der Angriffsfl?che sind.
Erschwerend kommt hinzu, dass Unternehmen zudem den individuellen Cybersecurity-Praktiken der Nutzer ausgeliefert sind.
Das hei?t, wenn ein Benutzer viele Erweiterungen mit anf?lligen Komponenten downloadet, sie nicht aktualisiert oder Inhalte von illegalen Websites herunterl?dt, kann er eine Malware-Infektion ausl?sen, die sich auf die gesamte Organisation auswirkt.
Die beste Verteidigung gegen diese Bedrohungen besteht in der Schulung der Mitarbeiter über die Auswahl zuverl?ssiger Erweiterungen und die Ma?nahmen, die sie ergreifen k?nnen, um das Surfen sicherer zu machen.
Browser-Erweiterungen sicher nutzen
Zum Glück gibt es eine Reihe von M?glichkeiten zur Verringerung der Risiken, denen Sie beim Herunterladen von Browser-Erweiterungen ausgesetzt sind.
Erstens sollten Sie sicherstellen, dass Sie Browser-Erweiterungen nur von zugelassenen Websites und Marktpl?tzen wie dem Chrome Web Store downloaden.
Bei vielen Providern finden Sie Bewertungen. Wenn diese vorhanden sind, empfiehlt es sich, sie zu lesen, um sich ein Bild von der Qualit?t des Produkts zu machen. Sie k?nnen auch auf der Website des Entwicklers nachsehen, wer die Komponente hergestellt hat.
Au?erdem sollten Sie sich vergewissern, welche Berechtigungen die Komponente hat, da dies bestimmt, auf wie viele Ihrer Daten sie zugreifen kann.
Eine weitere bew?hrte Methode ist die regelm??ige Aktualisierung Ihres Computers mit den neuesten verfügbaren Sicherheits-Patches. Dadurch wird das allgemeine Risiko von Sicherheitslücken minimiert.
Schlie?lich k?nnen Sie mit einem Antivirenprogramm Ihre Webbrowser-Erweiterungen auf Malware überprüfen. So k?nnen Sie feststellen, ob Ihr Ger?t kompromittiert wurde, und schnellstm?glich reagieren.
Als Faustregel gilt: Wenn Sie eine Erweiterung nicht verwenden, sollten Sie sie am besten l?schen, um m?gliche Angriffspunkte auf Ihrem Ger?t zu reduzieren.
Fazit
Browser-Erweiterungen bergen zwar gewisse Risiken, doch viele davon lassen sich vermeiden, indem Sie einfach Ihre Sorgfaltspflicht walten lassen und bei der Auswahl der heruntergeladenen Programme vorsichtig sind.
Stellen Sie sicher, dass Sie nur Tools verwenden, die von vertrauenswürdigen Anbietern entwickelt wurden. L?schen Sie Erweiterungen, die nicht unbedingt notwendig sind – das tr?gt viel zum Schutz Ihrer Daten bei.